Kraftwerksystem Walchensee
Die Leistung eines Wasserkraftwerks ist im Wesentlichen von zwei Grรถรen abhรคngig:
Mit einem Hรถhenunterschied von 200 Metern zwischen Walchensee und Walchenseekraftwerk am Kochelsee ist eine wesentliche Voraussetzung fรผr eine wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft auf natรผrliche Weise gegeben.
Unter natรผrlichen Bedingungen ist die zweite wesentliche Voraussetzung fรผr eine wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft, eine ausreichende Wassermenge, beim Walchensee nicht gegeben.
Das natรผrliche Einzugsgebiet des Walchensees von ca. 75,5 km2 kann die benรถtigte Wassermenge nicht liefern.
Aus diesem Grund wurden zwei Maรnahmen zur Vergrรถรerung des Einzugsgebiets auf heute ca. 795,5 km2 umgesetzt:
- die Ableitung der Isar sowie des Finzbachs und Kranzbachs รผber den Obernachkanal in den Walchensee
- die Ableitung des Rissbachs sowie des Fischbachs und Alpenbachs รผber den Rissbachstollen in den Walchensee
Die natรผrliche Entwรคsserung des Walchensees รผber die Niedernach und die Jachen in die Isar wurde abgesperrt. Stattdessen wird das Wasser des Walchensees รผber einen Stollen zum Walchenseekraftwerk รผbergeleitet und รผber den Kochelsee in die Loisach eingeleitet.
Auf der Strecke zwischen Kochelsee und Wolfratshausen, wo die Loisach in die Isar mรผndet, musste das Flussbett der Loisach umfangreich ausgebaut werden, um die zusรคtzlichen Wassermengen aus der Isarableitung aufnehmen zu kรถnnen.
So funktioniert das Walchenseekraftwerk nur im Zusammenspiel einer Vielzahl von Eingriffen in Fluss- und Seenlandschaften, dem Walchenseekraftwerksystem.