Ableitungen zum Achensee

Rettet die Isar jetzt!

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Kraftwerksystem Achensee

Die Leistung eines Wasserkraftwerks ist im Wesentlichen von zwei Größen abhängig:

  • von der Fallhöhe des Wassers
  • von der Wasserdurchflussmenge

Mit einem Höhenunterschied von 390 Metern zwischen Achensee und Achenseekraftwerk in Jenbach im Inntal ist eine wesentliche Voraussetzung zur wirtschaftlichen Nutzung der Wasserkraft auf natürliche Weise gegeben.

Unter natürlichen Bedingungen ist die zweite wesentliche Voraussetzung für eine wirtschaftliche Nutzung der Wasserkraft, eine ausreichende Wassermenge, beim Achensee nicht gegeben.

Das natürliche Einzugsgebiet des Achensees von 105,3 km2 kann die benötigte Wassermenge nicht liefern.

Aus diesem Grund wurden drei Maßnahmen zur Vergrößerung des Einzugsgebietes auf heute ca. 218 km2 umgesetzt:

  1. die Ableitung des Ampelsbachs und diverser Zuflüsse und seine Einleitung in den Achensee
  2. die Überleitung der Dürrach, des Kesselbachs und des Unteraubachs in den Achensee
  3. die Rückleitung der Seeache und ihrer Zuflüsse bis Achenkirchen mittels eines Pumpwerks in den Ampelsbachkanal und damit in den Achensee

Die natürliche Entwässerung des Achensees über die Seeache und die Walchen in die Isar wurde abgesperrt. Stattdessen wird das Wasser des Achensees über einen Stollen zum Achenseekraftwerk abgleitet und letztlich in Jenbach in den Inn eingeleitet.

Das Achenseekraftwerk funktioniert somit nur im Zusammenspiel einer Vielzahl von Eingriffen in Fluss- und Seenlandschaften, dem Achenseekraftwerksystem.

Wehranlage Ampelsbach

An der Wehranlage Ampelsbach, das ist ein Stück nach der Einmündung des Zeigerbaches, wird das Wasser des Ampelsbaches über den Ampelsbachkanal in den Achensee eingeleitet.

Die Gewässer Gröbenbach (auch Zöhrergraben), Heilbach und diverse namenlose Gewässer orographisch links des Ampelsbaches werden zusätzlich eingezogen und über den Ampelsbach in den Achensee eingeleitet.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zum Ampelsbach)

Die Bilder zeigen den Ampelsbach oberhalb und unterhalb der Ableitung sowie das Ableitungsbauwerk.


Pumpwerk Achenkirch (Ableitung der Seeache)

Alle Gewässer, die zwischen der Absperrung des natürlichen Abflusses des Achensees bis zum Pumpwerk Achenkirchen in die Seeache münden, werden in den Ampelsbachkanal gepumpt und damit zurück in den Achensee eingeleitet.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zum Achenbach)

Die Bilder zeigen die Wehranlage und das Pumpwerk in Achenkirch.


Einleitung des Ampelsbachkanals in den Achensee

Der Ampelsbachkanal leitet das Wasser der Ableitungen des Ampelbachs, seiner Zuflüsse sowie das beim Pumpwerk Achenkirch gesammelte Wasser der Seeache in den Achensee ein.

Es ist neben der Einleitung von Dürrach, Kesselbach und Unteraubach eines von zwei Einleitungsbauwerken in den Achensee.

Die Bilder zeigen das Einleitungsbauwerk zu unterschiedlichen Jahreszeiten (Winter und Sommer) mit unterschiedlichen Wasserständen des Achensees.

Sperranlage Bächental (Dürrach)

Mit der Bächentalsperre wird die Dürrach gestaut und mittels eines Stollens in den Achensee abgeleitet.

Der nächste größere Zufluss der Dürrach, der Kesselbach, wird ebenfalls abgeleitet, so dass die Dürrach auf österreichischer Seite weitgehend wasserleer ist.

Nur das Wasser der Zuflüsse der Dürrach auf deutscher Seite gelangen in den Sylvensteinspeicher und damit in die Isar.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zur Zuleitung Dürrach mit Kesselbach und Unteraubach)

1948 wurde mit dem Bau der Sperranlage Bächental begonnen. Zu diesem Zweck musste ein Wasserstollen von 8,2 km Länge, 3 m Breite und 2,8 m Höhe angelegt und im Bächental eine Kuppelstaumauer von 30 m Höhe errichtet werden. Durch Umleitung des Kesselbaches sollte die Wasserzufur ebenfalls noch verstärkt werden. Aufgrund von Geldmangel kam es von 03.01.1949 bis 27.03.1949 zu einer Bauunterbrechung. Am 20.04.1949 kam es zum Stollendurchschlag des Dürrachstollens in Achenkirch. Auf der Bächentaler Seite erfolgte dieser am 27.07.1949. Am 07.02.1951 um 10:30 Uhr erfolgte der finale Stollendurchschlag. Am 02.10.1951 wurde die Ableitung mit dem ersten Wasserdurchfluss in Betrieb genommen. (Quelle: Hannes Bramböck: Die Geschichte des Bächentals und seiner Almen, o.O. wohl 2018, S. 240, unter Verweis auf Ludwig Sölder: Das Achental, 1959, S. 17 und unter Verweis auf Johann Kofler: Gemeindechronik Achental, 1951).

Dabei wurde das ursprüngliche Einzugsgebiet des Achensees von 105,5 km² um 62,4 km² vergrößert und damit das Einzugsgebiet der Isar um 62,4 km² verringert.

Die abgeleitete Wassermenge beträgt im Jahresdurchschnitt 2,9 m³/s.

Seit 01.12.2021 gibt die TIWAG eine geringfügige Wassermenge von 0,143 m3/s (Dotierwasser) an die Dürrach ab.

Die Bilder zeigen die Stauanlage sowie die Dürrach unterhalb der Ableitung.


Sperrbauwerk Kesselbach

Der Kesselbach mündet natürlicher Weise in die Dürrach. Er wird kurz vor seiner Mündung oberhalb des Forsthauses Aquila abgeleitet und in den Dürrachstollen eingeleitet, der das Wasser in den Achensee transporiert.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zur Zuleitung Dürrach mit Kesselbach und Unteraubach)


Sperrbauwerk Unteraubach

Der Unteraubach wird in Achenkirch, in der Nähe der Talstation der Christlum Lifte mit einem Sperrbauwerk in den Dürrachstollen abgeleitet und damit in den Achensee eingeleitet.

Natürlicherweise mündet der Unteraubach in die Seeache oberhalb des Pumpwerks Achenkirch.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zur Zuleitung Dürrach mit Kesselbach und Unteraubach)

Die Bilder zeigen den Unteraubach vor und nach der Ableitung sowie die Sperranlage.


Einleitungsbauwerk in den Achensee

Der Dürrachstollen leitet das Wasser der Ableitungen der Dürrach, des Kesselbachs sowie des Unteraubachs in den Achenssee ein.

Es ist neben der Einleitung des Ampelsbachs uns seiner Zuflüsse sowie der Rückleitung der Seeache eines von zwei Einleitungsbauwerken in den Achensee.

Die Bilder zeigen das Einleitungsbauwerk im Winter mit einem niedrigen Wasserstand des Achensees.

Sperranlage Achensee

Die natürliche Entwässerung des Achensees im Norden über die Seeache und die Walchen in die Isar (bzw. in den Sylvensteinspeicher) wird durch die Sperranlage verhindert.

Stattdessen wird das Wasser des Achensees im südlichen Ende des Achensees über einen Stollen zum Achenseekraftwerk in Jenbach abgeleitet.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zum Achensee)

Die Bilder zeigen die Sperranlage in Achenkirch zu unterschiedlichen Jahreszeiten (Winter und Sommer) mit unterschiedlichen Wasserständen des Achensees sowie die ausgetrocknete Seeache, die zwischenzeitlich landwirtschaftlich genutzt wird.

Ableitung des Achensees (Einlaufbauwerk)

Das Wasser des Achensees, das natürlicher Weise über die Seeache und die Walchen in die Isar fließt, wird am südlichen Ende des Achesees über einen Stollen nach Jenbach zum Achenseekraftwerk abgeleitet.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zur Betriebswasserentnahme aus dem Achensee)

Die Bilder zeigen, was vom Einlaufbauwerk im und neben dem Achensee zu sehen ist.


Achenseekraftwerk

Das Achenseekraftwerk hat im Jahr 1927 seinen Betrieb aufgenommen. Betreiber ist die TIWAG, die Tiroler Wasserkraft AG, die vollständig im Besitz des Landes Tirol ist.

(siehe auch Wasserbuch-Auszug des Landes Tirol zum Achenseekraftwerk)

Die Bilder zeigen das Achenseekraftwerk mit den Rohrleitungen, die das Wasser aus dem Achensee zu den Turbinen leiten.


Einleitung in den Inn

Vom Achenseekraftwerk wird das Wasser in den Inn eingeleitet und wird damit der Isar gänzlich entzogen.

Die Bilder zeigen den Kanal vom Acheseekraftwerk zum Inn und die Einleitung des Wassers in den Inn.

1924 – 1927

  • Bau des Achenseekraftwerks
  • Bau des Stollens zur Ableitung des Achensees zum Achenseekraftwerk in Jenbach
  • Absperrung der natürlichen Entwässerung des Achensees in Achenkirch

1928 – 1929

  • Ableitung des Ampelsbaches über den Ampelsbachkanal in den Achensee
  • Einleitung der Seeache sowie aller Zuflüsse bis zum Pumpwerk Achenkirch in den Ampelsbachkanal

1948 – 1951

  • Bau der Sperre Bächental
  • Ableitung der Dürrach in den Achensee
  • Einleitung von Kesselbach und Unteraubach in die Dürrachüberleitung